Die Siegtalbrücke im Zuge der A45 ist eine 1.050 m lange und ca. 100 m hohe Spannbetonbrücke, bestehend aus zwei Überbauten, die jeweils als einzellige Hohlkästen ausgeführt sind. Die Brücke lagert auf 2 Widerlagern und insgesamt 11 Pfeilern.
Die in den 1960er Jahren erbaute Brücke kann den gestiegenen Verkehrsbeanspruchungen zukünftig nicht mehr gerecht werden, weshalb ein Ersatzneubau erfolgen wird. Eine besondere Herausforderung stellt der Rückbau der Brücke dar.
Die LPI Ingenieurgesellschaft mbH hatte den Auftrag, die bestehende Brücke umfassend zu untersuchen, um Kennwerte und Parameter zu generieren, welche in die Rückbauplanung einfließen.
Die Untersuchungen umfassten dabei vor allem eine systematische zerstörungsfreie Erfassung des Bestandsbetons und die zerstörungsfreie Erfassung des Verpresszustands der Längsspannglieder mit Ultraschallmessungen. Des Weiteren wurden die Lage der Ankerpunkte der Längsspannglieder im Bestand mit Georadarmessungen ermittelt. An die zerstörungsfreien Untersuchungen waren eine gezielte Bohrkernentnahme sowie die systematische Sondierung von Auffälligkeiten angegliedert. Darüber hinaus wurde die tatsächliche Vorspannkraft durch Rückdehnungsmessungen im Zuge der Entnahme von Spannstahlproben ermittelt. Begleitend hat ebenso eine umfassende Schadstoffanalytik aller für den Rückbau relevanter Materialien stattgefunden.
Nach über einem Jahr intensiver Untersuchungen konnten die vorgenannten Untersuchungen an der Siegtalbrücke nun erfolgreich abgeschlossen werden.